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DATAMAP statistican
My day as a
DATAMAP
biostatistician

My day as a
DATAMAP biostatistican

Mein Tag startet meistens schon um 8.00 Uhr. Hier bei uns zähle ich mich nur zur Hälfte als Frühaufsteher, denn bei meinem ersten Gang durchs Büro sitzen etliche Kolleginnen und Kollegen schon an ihren Schreibtischen.

Kaum ist der Laptop angeschaltet, wandert mein erster Blick auf den Terminkalender, der Zweite auf die Mails. Heute sind es zwei Meetings und fünf neue Mails – an manchen Tagen sieht das ganz anders aus. Während der Beantwortung der vierten Mail klopft der Programmierer meiner Phase II Studie an die Tür. Es gibt Probleme mit der neu eingetroffenen Datenlieferung – ein paar Codelists sowie die Datenlage eines Patienten führen zu Fehlern in mehreren Datensätzen. Gemeinsam werden die Probleme analysiert und die Aufgaben verteilt: Der Programmierer implementiert die Änderung in der Syntax und ich schreibe eine diesbezügliche Mail ans Kundenteam. Obwohl ich als Statistiker und Projektteamleiter hauptverantwortlich für das Projekt bin, arbeiten wir eng innerhalb unseres Teams zusammen und stehen uns mit Rat und Tat zur Seite.

Ganz nach dem Motto: Gemeinsam findet sich immer eine Lösung.

Nach dem ersten gelösten Problem des Tages muss unbedingt ein Kaffee her. Erfrischt geht es zurück zu den Mails. Als diese beantwortet sind, werfe ich einen Blick auf meine heutige to do-Liste – mein Lebensretter schlechthin, wenn ich bei mehreren Studien, langen Diskussionen und häufig wechselnden Wünschen und Timelines nicht den Überblick verlieren möchte. Oberste Priorität hat heute die Anpassung eines  Analysedatensatzes. Genauer gesagt "meines" Analysedatensatzes, denn in meinem wie auch in vielen anderen Projektteams gibt es für jedes Programm ein verantwortliches Teammitglied. Als Statistiker könnte ich diese Verantwortlichkeit auch einem Programmierer übertragen, da ich mich jedoch über die Gelegenheit zum Programmieren freue, übernehme ich diese gerne selbst. Obwohl die Änderung recht übersichtlich ist, brauche ich für die Umsetzung innerhalb des komplexen Datensatzes – inklusive Dokumentation und Anpassung der zugehörigen Spezifikationen – trotzdem über eineinhalb Stunden. Ich bin noch nicht ganz fertig, als mich der Kalender an mein erstes Meeting erinnert.
In dem folgenden Projektleiter-Meeting treffen sich alle Biostatistikerinnen und Biostatistiker zu einem internen Austausch. Kurz um: Jeder stellt vor, woran er gerade arbeitet, ob in den eigenen Projekten Unterstützung gebraucht wird oder ob weniger zu tun ist als erwartet und man selbst in anderen Projekten aushelfen kann. Heute bittet ein Kollege um Unterstützung. Jetzt gilt es flexibel zu sein und mit anpacken zu können. Da ich bei meinen Projekten gut in der Zeit liege und das Projekt des Kollegen, den Kunden und seine SOPs bereits kenne, biete ich meine Hilfe an. Ein kurzes Kick-off von meinem Kollegen bekomme ich direkt nach dem Meeting – eine genaue Absprache worum es geht, was bereits gemacht wurde und wo Unterstützung gebraucht wird, ist hier das A und O. Wieder an meinem Schreibtisch angekommen, mache ich da weiter wo ich vorher aufgehört habe – bei meinem Analysedatensatz. Als auch die letzten Programmkommentare eingefügt sind und die Dokumentation steht, gibt mir das Knurren meines Magens zu verstehen, dass ich mich so langsam auf den Weg in die  Mittagspause machen sollte.
Da die Sonne scheint, setze ich mich bei sommerlichen 27 Grad mit vier weiteren Kolleginnen und Kollegen auf unsere Dachterrasse. So habe ich Gesellschaft und wir können uns über die verschiedensten Themen austauschen. An manchen Tagen ziehe ich etwas mehr Ruhe vor und  genieße es einfach nur die Seele baumeln zu lassen.

Frisch gestärkt geht es zurück an die Arbeit. Als Nächstes steht der erste Draft des statistischen Analyseplans (SAP) meiner neuen Phase I Studie auf dem Programm. Mit Studienprotokoll, SAP Template und einem groben Plan im Kopf bewaffnet geht es ran ans Werk. Doch bevor ich das erste Wort zu Papier bringen kann unterbricht mich mein klingelndes Telefon. Es ist noch einmal der Programmierer aus meiner Phase II Studie.

Zum Glück sind alle offenen Fragen schnell geklärt, sodass es mit dem Analyseplan weitergehen kann. Mein nächstes Meeting kommt wie gerufen – es tut gut sich nach einer langen Zeit des theoretischen Arbeitens mit etwas ganz anderem zu beschäftigen. Diesmal handelt es sich um ein Projekt-Meeting mit dem Studienteam – online, denn das Team des Kunden ist über die ganze Welt verteilt. Besprochen wird neben dem aktuellen Studienstatus und den Timelines auch die anstehende Output Lieferung.

Nach dem Meeting brauche ich ein wenig Bewegung und beschließe mir in der Küche eine Apfelschorle und etwas Obst zu holen. Auf dem Weg zurück ins Büro treffe ich eine Kollegin, die lächelnd innehält und mir die neusten Eskapaden ihres Hovawart-Welpen schildert. Gerade bei diesen spontanen Begegnungen auf dem Gang oder in der Küche und den daraus entstehenden – häufig auch sehr persönlichen – Gesprächen merke ich, wie sehr ich die hier herrschende Verbundenheit schätze. Zurück im Büro beschließe ich, den ersten Draft meines SAPs beiseite zu legen – einige Analysen will ich lieber noch einmal überdenken, ehe ich sie detailliert zu Papier bringe. Außerdem habe ich ja heute Vormittag auch meine Unterstützung zugesagt. Da mein Kollege Hilfe bei der Validierung erbeten hat, mache ich mich in diesem Bereich nützlich. Für die Kontrolle von Programmcode sowie den dazugehörigen Spezifikationen und Outputs braucht man doch meist länger als man am Anfang denkt. Daher ist es schon kurz vor 5 als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue. Programm schließen, Dokumentation vervollständigen und schnell nochmal einen Blick in die Mails werfen, dann geht's in den wohlverdienten Feierabend. Da mein Tag heute etwas länger geworden ist, beschließe ich, mich am Freitag etwas früher ins Wochenende zu verabschieden.